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Gast-Training beim Kendo Club Ouka in Zadar



Mario Harsch 23. Mai 2023


Am Samstag den 20.05. gegen 17:00 stieg die Anspannung und Erwartung sprunghaft an, als ich das Gelände der Sportanlage in Zadar betreten habe. In Gefolgschaft meiner Frau und einen befreundeten Pärchen, mit denen wir ein paar schöne Tage in der Gegend um Nin verbringen durften, den Kendo Rucksack geschultert und die Shinai Tasche sichtbar umgehängt (gibt ja kein besseres Zeichen um einen Kendoka zu erkennen) fragte ich mich nach der Trainingsräumlichkeit des örtlichen Kendo Clubs Ouka durch.

Schlussendlich habe ich dann den Ersten, der ebenfalls durch die Shinai Tasche unverkennbar aus dem Rest der Ankommenden hervorstach, angesprochen. Nachdem ich mich vorgestellt hatte und kund tat das ich mit ihrem Obmann Marko Lukić im Vorfeld meine Teilnahme am Training vereinbart hatte, konnte es losgehen. Der Großteil der örtlichen Kendoka war an diesem Wochenende zur Kendo Europameisterschaft nach Paris gereist, trotzdem durfte ich mit einigen erfahrenen Mitgliedern und ein paar Anfängern gemeinsam trainieren.


Nach dem obligatorischen Aufwärmen stand als erstes Nihon Kendo Kata am Programm, wo ich die ersten drei Kata mit einem geduldigen Lehrer (man sieht ihm die Geduld am Foto ins Gesicht geschrieben) üben durfte. Speziell bei der 3. Form hat mein Körper wieder mal nicht das gemacht was der Kopf wollte, doch nach ein paar Runden wurde es schon besser und wir wechselten die Übungspartner unter den Anwesenden und machten noch ein paar Durchgänge. Meine oben erwähnte Begleitung durfte beim Training zusehen und ist für viele tolle Fotos und Videos verantwortlich, danke dafür an dieser Stelle.


Nach dem Kata Training legten wir den Do an und machten zuerst einige Suburi Varianten durch, gefolgt von Fußarbeit mit und ohne Shinai. Noch schnell eine kurze Trinkpause genehmigt und dann wurde gleichzeitig von allen, im Kreis in der Mitte kniend, der Men angelegt um mit dem Training von Grundschlägen in Kombination mit Fußarbeit am lebenden Objekt in abwechselnden Konstellationen fortzufahren.

Als letztes Highlight gab es noch Ji-Geiko bis jeder gegen jeden zum Kämpfen dran war. Dabei hatte ich zum Beispiel einen sehr erfahrenen Jodan ebenso als Gegner wie einen sehr großen jungen Mann, was sich in beiden Fällen als besondere Herausforderung dargestellt hat.


Bei der üblichen Abschlussrunde wurde die gegenseitige Wertschätzung für den Besuch und das gemeinsame Training bekundet. Mir wurde außerdem aufgetragen zu berichten, dass Kenshikan Mitglieder jederzeit willkommen sind wenn sie in der Nähe sein sollten. Ich habe ihnen erklärt das es umgekehrt ebenfalls eine Ehre für unseren Verein wäre, jemanden von ihnen bei uns im Training begrüßen zu dürfen. Ein paar nette Bekanntschaften reicher, verabschiedete ich mich und zog ausgepowert aber erleichtert und zufrieden obgleich der schönen Erfahrung mit meiner Gefolgschaft zum wohlverdienten Abendessen ab.

Als Fazit kann ich nur sagen das ich immer besser verstehe warum der Besuch bei andern Clubs und bei Veranstaltungen ein wichtiger Bestandteil im Kendo ist, so wie es mir schon oft wohlwollend ans Herz gelegt wurde. Ich möchte hiermit jedem Leser dieses Erfahrungsberichtes die Empfehlung aussprechen, Gelegenheiten für Trainings mit Kendoka aus der ganzen Welt zu nutzen. Es wird sich mit Sicherheit lohnen und im schlimmsten Fall eine Erfahrung fürs Leben daraus erwachsen, dass wir alle Reisende am selben Weg des Schwertes sind!




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